Genius: Filmpremiere und Performance im Schikaneder

21. November 2003 Filmgeschichte: "Genius" erzählt die Geschichte eines Schülers mit Lernschwierigkeiten, der diese mit Hilfe seiner Lehrerin", auch überwindet. Aber auch die Lehrerin kann dadurch Vergangenes bewältigen, denn sie hatte ihrem Bruder, mit derselben Lernschwäche, die notwendige Unterstützung vorenthalten.

Berührungspunkte zum Film "Genius":

Die Performance übernimmt Symbole aus "Genius" und setzt sie in einen neuen Kontext, geht vertieft in neuer Weise auf die emotionale Aussage des Filmemachers Babar Ahmed, Regisseur und Produzent von "Genius", zur Verwendung der Symbole Engel und Rosen im Film ein: "When he (der Schüler mit den Lernschwierigkeiten) was a kid, he saw this perfect being... this angel gives/gave him a rose. And at the end the teacher realizes that eventhough she thinks she is such a bad person by doing one good act long ago she was seen like an angel. A rose is the best gift given from one person to the other." - "Rosen sind das Beste, was einer einem anderen geben kann...".

Beschreibung der Performance:

Der Engel wird im Schaufenster (der Location) inmitten von Federn und Rosenblättern gebettet. Seine Flügel liegen zu seinen Füßen und können benutzt werden (aber auch dort liegen gelassen werden). Nach dem Eintreffen der Premieren-Gäste kann er sich optional/frei im Raum mit/unter die den Menschen bewegen.
Die Performance arbeitet die Bewegung/Movement von BesucherInnen im Raum und überraschende Begegnungen mit dem "Fremden/Bekannten" als thematische Einführung und Auslösung von Emotionen - Erinnungsobjekte vertiefen das Erlebnis - noch bevor der Film beginnt, heraus.

Aussage:

Der Engel als himmlisches Wesen nimmt an der Realität hier auf Erden teil. Es scheint, als ob ein Engel immer nur ein Engel oder ein "Dämon" ("gefallener" Engel, also das Gegenteil) sein kann! Ein Aspekt ist also nicht die Gegenüberstellung Mensch - Engel, sondern genau deren Verschmelzung - mENschGEL. Ein Mensch ist aber auch nicht immer gut (engelhaft) oder schlecht (dämonisch), sondern manchmal hat er besondere Momente, und dann kann er anderen als Engel erscheinen, wenn diese anderen bereit sind, einen bestimmten Zug in ihm zu erkennen. Im Gegensatz zu seiner Interpretation als überirdischer Helfer wird er plastisch und demonstriert damit, dass jede Person ein engelhaftes Wesen = mENschGEL sein kann.

Symbolik:

In der mitteleuropäischen Kindheit findet die erste Begegnung mit Engeln als religiöses Symbol des Beschützens und Helfens statt. Das Lichtwesen impliziert von Anfang an Überirdisches und Unsichtbares und wird im Laufe des Heranwachsens als irreales Idealbild entzaubert. Im jenseitigen Glauben verankert, verliert es im Alltag seine Bedeutung.
Die Bezeichnung "gefallener Engel" setzt das Wesen einem Dämon gleich, wenn es - immer noch unsichtbar - im Diesseits verweilt. Durch die schlechte Tat seinem gesamten schützenden und helfendem Wesen beraubt, wird dem/r Engel aus der/die Unantastbarkeit be/geraubt.
Vom Kitsch als Recycler des Kulturabfalls (aus etwas Negativem was Positives machen) vereinnamt haben Engel heute religiöse Sinnentleerung erfahren und sind freigegeben für den allgemeinen Abschuss: Als ursprüngliches Sinnbild für Reinheit für Gegenteiliges missbraucht.
In der Performance "Angel" erfährt der Engel eine Reduktion auf sein eigentliches Wesen. Ohne Berücksichtigung von Raum und Zeit, egal ob überirdisch oder irdisch, gleichgültig gegenüber seinen Verfehlungen, manchmal nur durch eine einzelne Tat, trägt auch das menschliche Wesen engelhafte Züge. Diese sichtbar und greibar zu machen ist die Intention der Performance.

Darstellerin: Erika Eisenhut
Performance-Konzept: Isabella Luschin und Gabriele Matzinger
Zeit: 21. November 2003, 20.00 Uhr (ca. 30 Minuten) anschließend: Film
Ort: Schikaneder, Margarethenstraße 24, 1040 Wien im Schaufenster


Genius

USA 2002, 90 Min., OF
Directing, script: Babar Ahmed, Camera: Jonathan Derek Belinski, assistant to management: Agnieszka "Nikki" Orzel, stage designer: James Rokos, music: Kathy Haggerty, Production and Cutting: Ali Javed, Assistant of directing and producing: Gabriele Matzinger

With: Kelly Walters, Diogerlin Linares, Keynan Isaiah Lourie, Christopher Diaz, Lisa Nunn, Howard Taylor, Lauren Nelson, Bobby Routh, James Rokos und Asad Mahdi, u.a.

In Genius finden zwei gänzlich unterschiedliche Menschen in der Konfrontation miteinander ihren persönlichen Weg abseits von Erwartungen und Konventionen. Bildung als Mittel zur sozialen Akzeptanz und das Wiedergutmachen von begangenen Fehlern sind die anfänglichen Leitmotive der Protagonisten. Es entwickelt sich langsam Vertrauen und öffnet die Menschen einander. So gelingt es ihnen schließlich, sie selbst zu sein mit allen ihren Schwächen, Fehlern und Problemen.

Genius ist ein poetisches und emotionales Plädoyer für das Recht auf Individualität und eine Absage an perfekte Idole.
Babar Ahmed hat einen "nicht-amerikanischen" Film gedreht. Er vereint in Genius Symbolik und Realismus.

"Es wäre nicht übertrieben, zu sagen, daß Genius wahrhaft ein glattes, faszinierendes Kunstwerk darstellt, das alle Kulturen anspricht." (Pakistan Link)

"Das Ende ist großartig. Ich war sprachlos." (Douglas Waltz, on-line cult film entertainment)

Genius ist die Geschichte eines Jungen namens Michael, der unter Lernschwierigkeiten leidet und von seiner Kommilitonin Hannah fasziniert ist. Unglücklicherweise geht Hannah aber nur mit klugen Jungs aus. Für Michael bedeutet das, daß er ein Wirtschaftsgenie werden muß. Da die beiden nur in dieser Unterrichtsstunde gemeinsam sitzen, kann er ihr nur in diesem Kurs durch sein Hirn imponieren. Er geht zu seiner Lehrerin, Frau Goldwyn, um Nachhilfestunden zu nehmen. Doch Frau Goldwyn unterrichtet nicht gut. Sie hat ihre Klasse nicht im Griff, und ist wahrscheinlich die nervenaufreibendste Lehrerin, welche die Welt je gesehen hat. Doch sie schließt einen Handel mit Michael ab.





Opening night "Genius" and Performance "Angel"


Story of film:

"Genius" tells the story of a student, who overcomes his learning disabilities with the help of his teacher. Simultaneously, the teacher also manages to come to terms with her past: she had denied her brother, who also suffered from learning disabilities, the necessary help.

Points of contact with the film "Genius":

The performance takes over symbols of "Genius" and places them in a new context. Choosing a different approach, it elaborates on the emotional message of Babar Ahmed, director and producer of "Genius", with respect to his use of the symbols of angels and roses: "When he (the student with the learning disabilities) was a kid, he saw this perfect being... this angel gives/gave him a rose. And at the end the teacher realizes that even though she thinks she is such a bad person, by doing one good act long ago she was seen like an angel. A rose is the best gift given from one person to the other." - "Roses are the best thing to give to a person...".

Description of the performance:

The angel will be embedded in the show window (of the location) amidst feathers and rose petals. Its wings will lie at its feet and may be used or not. After the arrival of the guests, the angel may move freely among the people.
The performance deals with the movement of visitors in the room and surprising meetings with the "strange/known" as thematic introduction and trigger of emotions - objects of recollection intensify the experience - even before the movie starts.

Message:

The angel as a heavenly creature participates in the reality on earth. It seems, as if an angel can only be either an angel or a demon ("fallen" angel, the opposite)! One aspect its therefore not the contrast man - angel, but the melting together of the two - mANGEL. But one person is not always good (angel-like) or bad (demon-like), but there will be certain moments, when he/she will appear like an angel to others, if they are willing to acknowledge a certain feature in this person. Contrary to the interpretation as an aid from above, the person becomes tangible and thereby demonstrates, that everybody can be like an angel = mANGEL.

Symbolism:

In the central European childhood, the first contact with angels establishes them as religious symbols of protection and help. From the beginning, the figure of light implicates a supernatural and invisible aspect, which is deconstructed as an unreal, idealized image during adolescence. Rooted in the belief in the hereafter, it looses its meaning for everyday life.
The term "fallen angel" equates the creature to a demon, if it remains - still invisible - in this world. Having lost its protecting and supporting nature because of one bad deed, the angel loses the sacrosanct status.
Being used by the tradition of kitsch as recyclers of cultural waste (turning something negative into something positive), angels have nowadays experienced inflation of the religious meaning and are outlawed: as an original metaphor for purity, they are misused to the opposite end.
In the performance "Angel", the angel is reduced to its true nature. Not paying attention to space or time, whether supernatural or natural, indifferent toward its mistakes, if only by a single deed, the human creature may also bear angel-like features. The performance aims at making these visible and tangible.

Performer: Erika Eisenhut
Concept: Isabella Luschin and Gabriele Matzinger
Time: November 21, 2003, 08:00 p.m. (about 30 minutes) followed by film
Location: Schikaneder, Margarethenstraße 24, 1040 Vienna, show-window

In Genius, two completely different people find their personal ways in the confrontation with each other, ignoring expectations and conventions. Education as means of social acceptance, as well as the making-up for past mistakes, are the leitmotifs of the protagonists in the beginning. Slowly, trust develops and enables the people to open up towards each other. Thereby, they finally manage to be themselves with all their weaknesses, faults, and problems.

Genius is a poetic and emotional pleading for individuality, and a rejection of perfect idols.
With Genius, Babar Ahmed has made a "non-American" movie, which combines symbolism and realism.

Best Feature Film awarded by Valleyfest Film Festival, Tennessee, 2003
Opening night Selection at Sedona International Film Festival, 2003
European Premiere at International Filmfestival in London, September 2003

"It wouldn't be an overstatement to say that "Genius" truly presents a clean and intriguing work of art which speaks to all cultures." (Pakistan Link)

"The ending is great. I was speechless". (Douglas Waltz, on-line cult film entertainment)

Genius is the story of a boy named Michael with learning disabilities who is in infatuated with a fellow student, Hannah. Unfortunately, Hannah only dates smart boys. To Michael that means he must become a genius at economics. Supposedly this is the only class the two share so this is the only class that he has opportunity to flex his brain to impress her. He goes to his teacher, Miss Goldwyn for tutoring. Only Ms. Goldwyn doesn't teach well. She can't handle her class and she is probably the most grating teacher that has ever walked the face of the earth. But she makes a bargain with Michael.

 

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